Selbstzweifel


Ständig ist da eine Stimme im Hinterkopf, die sagt: "Das müsste aber etwas besser klappen."

Der November nähert sich bereits dem Ende und ich habe nicht wirklich den Hintern hochbekommen, hänge wieder mit meinen Posts ewig hinterher und hab es heute nicht einmal aus meinem Pinguin-Flanell-Schlafanzug geschafft.
Bei all dem Prokrastinieren bin ich jedoch wieder auf einen motivierenden Artikel in der Flow gestoßen. Diese Zeitschrift ist einfach toll, oder?
 
Dieses mal geht es um das allgegenwärtige Thema der Unsicherheit. Wer kennt es nicht? 
Im Grunde kennt man doch niemanden, der nicht von Selbstzweifeln geplagt ist. Manchmal habe ich das Gefühl, ich wäre der unsicherste Mensch der Welt. 
Mögen die Freunde meines Freundes mich?
Habe ich einen guten Eindruck gemacht? 
Hätte ich das in der Bewerbung nicht doch lieber anders formulieren sollen? 
Und ist der Lidstrich nicht einen Millimeter zu weit rausgeraten?
Sogar Weltstars wie Meryl Streep und Jodie Forster werden hin und wieder von diesem Gefühl überrannt. 
Man hasst es. Es hält einen auf. Man kennt auf der Party niemanden? Dann fängt man regelrecht an zu schwimmen. 

Der in diesem Artikel von Otje von der Lelij und Anne Otto interviewte Psychologe Robert Haringsma jedoch sagt: 

"Unsicherheit und Selbstzweifel gehören zum Menschen. Auch weil das Leben grundsätzlich ein unsicherer Zustand ist."

Klingt schonmal plausibel.
Auch erklären die Autorinnen, dass Männer und Frauen genau gleich unsicher seien. Männer gehen nur anders damit um und deshalb falle es nicht so stark auf.

Unsicherheit muss nicht immer ein Problem sein. 

Wirklich interessant finde ich die Aussage von Tomas Chamorro-Premuzic, ein Professer für Arbeitspsychologie. Er sagt, dass gerade unsichere Leute oft erfolgreicher seien, da sie besser verschiedene Perspektiven einnehmen, kritischer und offener für Feedback seien. Auch wirken sie nahbarer.
Wenn man seine Gedanken misstrauisch hinterfragt, dann entstehen dadurch auch neue Erkenntnisse.
Es gibt also nicht nur schlechte Seiten.

Man kann aber natürlich auch nicht alle Unsicherheiten ins Positive wenden. Wer zu viel zweifelt - an sich selbst, der Arbeit, dem Partner - macht sich das Leben unnötig schwer und verliert oftmals den Halt.

Unsicherheit kann hemmen, aber eben auch anregen und genau das hat der Artikel meiner Meinung nach sehr schön verdeutlicht.
Natürlich bin ich jetzt nicht automatisch selbstsicherer, aber man erhält doch einen anderen, postiven Blickwinkel auf dieses negative Gefühl.


Flow Ausgabe 28 - "Unsicher sein ist okay" von Otje von der Lelij und Anne Otto - Seite 11-18

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Instagram